Agenda Trossingen
Umwelt und Artenvielfalt

Blühfläche Mozartplatz

Anlage und Mahd

Am 25. September 2021 haben wir unter Anleitung von Manfred Kraft auf einer 100 m² großen Teilfläche des Mozartplatzes Blühmischungen (Rieger-Hofmann 01 Blumenwiese und 05 Mager- und Sandrasen) eingesät, nachdem wir vorher den Boden mit Kalkschotter abgemagert hatten.

Während die außerhalb der Blühfläche liegenden Bereiche öfter gemäht werden, mähen wir die Blühfläche nur 1-2 mal pro Jahr, wobei wir jeweils zunächst eine Hälfte der Blühfläche mähen und erst 3-4 Wochen später die andere Hälfte. So bleiben für die Insekten durchgängig blühende Pflanzen erhalten.

Welche der ausgesäten Pflanzen nun tatsächlich am Mozartplatz blühen sehen Sie hier: Artenzählung Pflanzen.


Blühfläche Mozartplatz, 3. Juni 2023

Autor: Martin Jung - bitte beachten Sie unseren Lizenzhinweis


Sandarium

Am 27. Mai 2023 haben wir am Rand der Blühfläche ein Sandarium angelegt, um bodenbrütenden Wildbienen eine Nistmöglichkeit zu bieten.


Anleitungen dafür gibt es hier:

* Homepage von Paul Westrich (siehe unterer Bereich, Trossingen liegt in einem Gebiet mit eher lehmigen Böden)

* BUND Baden-Württemberg


Ob so ein Sandarium tatsächlich von Wildbienen angenommen wird, ist immer auch ein bisschen Glücksache. Bei uns in Trossingen kommen dafür vor allem die Pförtner-Schmalbiene, die Gelbbindige Furchenbiene und die Zweifarbige Sandbiene in Frage. Die Chance, dass das Sandarium von solchen Bienen angenommen wird, hängt auch davon ab, ob deren Lieblingspflanzen in unmittelbarer Nähe wachsen.



Pressemitteilungen

10. Juli 2022:

Letzten Herbst hat die Agenda Trossingen auf dem Mozartplatz eine Blühwiese ausgesät. Nun zeigt sich die erste Farbenpracht. Vorwiegend rote Mohn- und blaue Kornblumen verwandeln den unscheinbaren Mozartplatz in ein buntes Blütenmeer. Die ganze Vielfalt der ausgesäten Arten zeigt sich erst noch in den folgenden Jahren, da einige Arten noch nicht im ersten Jahr blühen. Dennoch ist die Blühwiese bereits jetzt ein Insektenmagnet, es summt und brummt und ist eine bunte Abwechslung zum zuvor eintönigen Rasen. Eine Blühwiese wird nur ein bis zwei Mal jährlich gemäht. Das Mähgut wird abgetragen, damit der Boden nicht zusätzlich gedüngt und die Artenvielfalt begünstigt wird. Am Samstag den 23. Juli 2022 um 10 Uhr findet die Blühwiesenmahd statt und zwar von Hand mit der Sense. Die Agenda lädt zum Mitmachen oder Zuschauen ein. Gerhard Brummer zeigt wie das Mähen mit der Sense funktioniert. Ob Groß oder Klein jeder der möchte darf helfen und gern einen Rechen mitbringen.


31. Mai 2023:

Bunt und lebendig geht es am Mozartplatz auf der neue angelegten Blühwiese zu. Wie kann man Wildbienen eigentlich helfen? Indem man für ihren Nachwuchs ein Zuhause anlegt: ein Sandarium, erklärt Julia Anton von der Agenda Trossingen. Aquarium, kennt jeder, ist für Fische. Sandarium, kennt kaum einer: es eine Nisthilfe im Boden für Wildbienen, ergänzt Laura Pfründer. Viele Gartenbesitzer haben Insektenhotels, das ist auch gut so, doch kaum einer weiß, dass nur ein Viertel der Wildbienen überhaupt diese Art von Nisthilfen nutzt, klärt Sabine Ringwald auf. Denn Dreiviertel aller Wildbienenarten sind Erdnister. Von den rund 460 Wildbienenarten in Baden-Württemberg, nisten also circa 340 Arten im Boden. Aus diesem Grund hat die Agenda Trossingen nun am Mozartplatz ein Sandarium angelegt. Direkt angrenzend an die Blühwiese wurde ein ca. 50cm tiefes Beet mit lehmig, sandiger Erde angefüllt und mit Steinen und Totholz umrandet, so Stefan Klostermeier. Totholz benötigen die Wildbienen für den Bau der Brutzellen, diese legen Sie in den selbstgegrabenen Tunneln in der Erde an. Die Steine, Erde und Sand stammen direkt aus der Nähe von freundlichen Bauherren und der Firma Kapp. Jetzt finden die Wildbienen am Mozartplatz nicht nur Futter sondern auch einen Platz für die Wildbienen-Babys, freut sich Sarah Morath. Übrigens wird die Blühwiese über den Winter extra stehen gelassen als Rückzugsort für die Insekten. Auch im heimischen Garten kann dies angewendet werden indem der Rückschnitt von Stauden nicht im Herbst sondern erst im späten Frühjahr erfolgt. Weniger aufräumen ist mehr Artenvielfalt im Garten. Ein Sandarium im heimischen Garten kann auch gut mit einem mediterranen Kräuterbeet kombiniert werden. Mehr Details sowie eine Bauanleitung dazu gibt es auf der neuen Internetseite agenda-trossingen.de.